Die Wahl der richtigen Bewertungsmethode für ein Unternehmen

Die Wahl der passenden Bewertungsmethode für eine Firma stellt oft eine Herausforderung dar, da verschiedene Methoden auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Viele Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen fragen sich, welche Methode den wahren Wert ihres Unternehmens am besten widerspiegelt. Die Lösung liegt in der Auswahl einer Bewertungsmethode, die den spezifischen Gegebenheiten Ihres Unternehmens am besten entspricht. Die Ertragswertmethode ist besonders geeignet, wenn das zukünftige Ertragspotenzial im Vordergrund stehen soll. Das Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) bietet eine detaillierte Einschätzung, indem es den zeitlichen Wert des Geldes berücksichtigt. Die Multiplikatormethode kann sinnvoll sein, wenn es vergleichbare Unternehmen in Ihrer Branche gibt, an denen Sie sich orientieren können.

Die Ertragswertmethode

Die Ertragswertmethode ist eine der häufigsten Methoden zur Bewertung mittelständischer Unternehmen. Sie basiert auf der Annahme, dass der Wert eines Unternehmens durch seine zukünftigen Erträge bestimmt wird. Im Fokus steht dabei die Fähigkeit des Unternehmens, nachhaltig Gewinne zu erzielen.

  • Berechnungsansatz: Zunächst wird der zukünftige Ertrag des Unternehmens prognostiziert. Diese Prognosen werden dann auf den Bewertungsstichtag abgezinst, um den sogenannten Barwert zu ermitteln. Der Barwert der erwarteten Erträge stellt den Ertragswert des Unternehmens dar.
  • Vorteile: Die Methode ist besonders nützlich für Unternehmen, die bereits stabile und verlässliche Gewinne erwirtschaften. Sie berücksichtigt die individuelle Ertragssituation und passt sich so gut an die Gegebenheiten des Unternehmens an.
  • Nachteile: Ein Nachteil ist, dass die Methode stark von den getroffenen Annahmen und Prognosen abhängt. Fehlerhafte Schätzungen können zu einer erheblichen Fehleinschätzung des Unternehmenswertes führen.

Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Methode)

Das Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) ist eine verfeinerte Methode der Ertragsbewertung und wird oft bei größeren oder kapitalintensiveren Unternehmen angewendet. Es basiert auf der Abzinsung zukünftiger freier Cashflows, um den Unternehmenswert zu ermitteln.

  • Berechnungsansatz: Zunächst werden die zukünftigen Cashflows des Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum geschätzt. Diese Cashflows werden dann mit einem Abzinsungssatz, der die Kapitalkosten und das Risiko des Unternehmens reflektiert, auf den aktuellen Zeitpunkt abgezinst. Die Summe dieser abgezinsten Cashflows ergibt den Unternehmenswert.
  • Vorteile: Die DCF-Methode ist sehr detailliert und bietet eine gründliche Analyse, da sie sowohl den operativen Gewinn als auch die Kapitalstruktur berücksichtigt. Sie ist besonders nützlich für Unternehmen mit stark schwankenden Erträgen oder für solche, bei denen Investitionen und Abschreibungen eine wichtige Rolle spielen.
  • Nachteile: Die Methode ist komplex und erfordert umfangreiche und präzise Daten. Kleine Änderungen in den Annahmen, wie zum Beispiel beim Abzinsungssatz, können große Auswirkungen auf den berechneten Unternehmenswert haben.

Multiplikatormethode

Die Multiplikatormethode, auch bekannt als Vergleichswertmethode, basiert auf dem Vergleich des zu bewertenden Unternehmens mit ähnlichen Unternehmen in der Branche. Es wird ein Multiplikator verwendet, der auf Kennzahlen wie Umsatz, EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) oder Gewinn basiert.

  • Berechnungsansatz: Der Unternehmenswert wird durch Multiplikation einer finanziellen Kennzahl des Unternehmens (z.B. Umsatz, EBITDA) mit einem branchenüblichen Multiplikator ermittelt. Dieser Multiplikator wird in der Regel durch die Analyse vergleichbarer Transaktionen oder börsennotierter Unternehmen in derselben Branche gewonnen.
  • Vorteile: Die Methode ist einfach und schnell durchzuführen, da sie auf bestehenden Marktinformationen basiert. Sie eignet sich besonders gut für Branchen mit vielen vergleichbaren Unternehmen und etablierten Marktstandards.
  • Nachteile: Die Multiplikatormethode kann ungenau sein, wenn es keine vergleichbaren Unternehmen gibt oder wenn die Branche starken Schwankungen unterliegt. Zudem berücksichtigt sie oft nicht die spezifischen Besonderheiten des Unternehmens, wie etwa Innovationspotenzial oder unternehmensspezifische Risiken.

Warum ist die genaue Analyse der Finanzdaten so wichtig?

Eine ungenaue oder unvollständige Analyse der Finanzdaten kann zu einer falschen Unternehmensbewertung führen. Dies könnte potenzielle Käufer oder Investoren abschrecken oder zu einem unangemessen niedrigen Verkaufspreis führen. Eine präzise und umfassende Analyse der Finanzdaten ist entscheidend. Dazu gehören die genaue Erfassung von Umsatz, Gewinn, Cashflow und Eigenkapitalquote sowie eine realistische Einschätzung der zukünftigen finanziellen Entwicklung.

Was ist die Herausforderung bei der Bewertung immaterieller Werte?

Immaterielle Werte wie Markenimage, Mitarbeiter-Know-how oder Kundenbeziehungen lassen sich schwer in Zahlen fassen, haben aber dennoch einen erheblichen Einfluss auf den Unternehmenswert. Viele Geschäftsführer unterschätzen diesen Aspekt. Es ist wichtig, immaterielle Werte im Bewertungsprozess zu berücksichtigen. Sie können spezialisierte Berater hinzuziehen, die Ihnen helfen, den Wert dieser Faktoren zu quantifizieren. Dabei kann es sich lohnen, Aspekte wie Ihre Marktstellung, Innovationskraft oder die Loyalität Ihrer Kunden genauer zu betrachten und in die Bewertung einfließen zu lassen.

Welche Rolle spielen externe Berater bei der Unternehmensbewertung?

Ohne externe Beratung besteht das Risiko, dass die Unternehmensbewertung durch betriebsinterne Voreingenommenheit beeinflusst wird. Ein weiterer Nachteil ist, dass unternehmensinterne Ressourcen möglicherweise nicht ausreichen, um alle Aspekte der Bewertung abzudecken. Externe Berater bringen nicht nur Fachwissen, sondern auch wertvolle Erfahrungen aus ähnlichen Transaktionen mit. Sie können eine objektive Sichtweise einbringen, Schwachstellen aufdecken und Optimierungspotenziale identifizieren, die den Unternehmenswert erhöhen. Ein guter Berater wird Sie durch den gesamten Bewertungsprozess begleiten und sicherstellen, dass alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden.

Wie beeinflussen Markt- und Branchenfaktoren die Unternehmensbewertung?

Externe Markt- und Branchenfaktoren können den Unternehmenswert erheblich beeinflussen. Veränderungen in der Marktlage oder der Wettbewerbssituation können beispielsweise dazu führen, dass der Wert Ihres Unternehmens steigt oder sinkt. Eine gründliche Markt- und Branchenanalyse ist unerlässlich. Sie sollten die aktuellen Trends und Entwicklungen in Ihrer Branche genau beobachten und analysieren, wie diese Ihr Unternehmen beeinflussen.

Rechtzeitig loslegen!

Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung Ihrer Unternehmensnachfolge. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches persönliches Gespräch, um die nächsten Schritte gemeinsam zu besprechen und sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen optimal vorbereitet ist.

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